Hotspots biologische Vielfalt

In der Gemeinde Salzbergen wurden im Rahmen des Hotspot-Projektes „Lebensader Emsaue“ Maßnahmen zur Verbesserung des Fließgewässerökosystem an der Ems und ihrer Auen vorgenommen. Es wurden zwei neue Seitenarme als Laichgewässer für Fische und andere Wassertiere und Amphibien angelegt. Angrenzend daran wurden Blumenwiesen eingesät, so dass dort neue Lebensräume für Wildbienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge geschaffen wurden. Bei Hochwasser dienen diese Flächen nun als Retentionsraum und tragen zur dynamischen Fließgewässerentwicklung bei.

Ein „Greencut-Team, dass sich aus Schülern und Schülerinnen der Oberschule Salzbergen zusammensetzte, begleitete die geplanten Maßnahmen über einen Zeitraum von 18 Monaten mit der Kamera, dokumentierte Renaturierungsarbeiten und ging den Veränderungen und positiven Auswirkungen der Maßnahmen auf die Fließgewässerökosysteme nach.

Am 11. März 2020 erfolgte die Filmpremiere dieses Beitrags im Gemeindezentrum Salzbergen unter Beteiligung der Öffentlichkeit.


Greenscreen-Festival

Während des Projektverlaufs hat der Jugendfilmbeitrag "Wasser, Pflanzen, Tiere – Lebensader Emsaue" der Oberschule Salzbergen auf dem Internationalen Greenscreen-Festival 2018 in Eckernförde den dritten Platz in der Kategorie Jugendfilmpreis gewonnen. Die selbstreflektive Kurzreportage thematisiert die existentielle Notwendigkeit von Artenvielfalt am Beispiel von Wildblumenwiesen, die von Kindern in den Auen der Ems gepflanzt werden. Bedrohten Insekten und Tiere werden damit geschützte nahrungsreiche Biotopräume geboten, was dem Ökoverbundsystem von Fließgewässern zu mehr Artenvielfalt verhilft. Es lässt die Kinder und Projektleiterin dieses vorbildlichen Umweltbildungsprojektes sowie einen Bio-Landwirt zu Wort kommen, dessen Mutterkühe von den renaturierten Wildblumenwiesen profitieren und den ökologischen Kreislauf ergänzen.


Der Hotspot 22 „Südliches Emsland und nördliche westfälische Bucht“ ist in besonderem Maße geprägt durch seine nährstoffarmen Sandstandorte. Durch den stetig wachsenden Flächendruck und die Intensivierung der Nutzung sind zahlreiche natürliche Elemente in der vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft verloren gegangen. In der waldarmen Hotspot-Region betrifft dies insbesondere die nährstoffarmen Sandlebensräume mit ihren typischen Tier- und Pflanzenarten, aber auch Bachläufe und Feuchtgebiete.

In einer Kooperation mit der Realschule Emsbüren konnten die Renaturierungsmaß-nahmen am Fleckenbach intensiv unterstützt werden. Mehr als 100 Schüler- und Schülerinnen legten im Dez. 2015 den Grundstein für den Bereich Auewald, sie pflanzten mehr als 2.000 Bäume.

Darüber hinaus begleitete ein Filmteam der Realschule Emsbüren das Renaturierungsprojekt fast drei Jahre lang mit der Kamera. Das Ziel des Medienprojektes war, die biologische Vielfalt (insbesondere die Aspekte der Lebensraumvielfalt) zu dokumentieren und dabei die Fortschritte des Gestaltens (Renaturierung) ökologischer Lebensräume aufzuzeigen.

Erstmalig wurde in diesem Jahr der Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung verliehen; er ging an die Naturschutz-stiftung des Landkreises Emsland für die „Naturnahe Umgestaltung des Flecken-bachs“. Ausschlaggebendes Alleinstellungsmerkmal dieses Beitrages war die intensive Einbindung von Schülern als Maßnahme der Umweltbildung. Die Möglichkeit für Jugendliche, die Umwelt und Natur zu erfahren, ist ein wertvoller Beitrag für die Zukunft, da über das eigene Erleben der Themen eine nachhaltigere Wirkung erzielt wird“.


Wildtier des Jahres 2021

„Die Deutsche Wildtier Stiftung ernennt den Fischotter (lutra lutra) zum Tier des Jahres 2021. Der Fischotter ist die größte heimische Marderart und wird in der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands als gefährdet eingestuft. Er lebt an der Grenze zwischen Wasser und Land, das heißt in gewässergeprägten Lebensräumen. Einst fast ausgestorben, erholen sich die Bestände inzwischen langsam und der Fischotter breitet sich wieder aus. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Jagd auf die Art eingestellt wurde und die Gewässer heute wieder sauberer und weniger durch giftige Industrieabwässer belastet sind.